Diagnostik Kardiologie

Diagnostik Kardiologie

Worin besteht der Zusammenhang zwischen Schlafmedizin und Kardiologie?

Nicht erholsamer Schlaf kann nicht nur subjektive Folgen, wie Tagesmüdigkeit und Konzentrationsmangel nach sich ziehen, sondern hat auch Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem.

Das Schlafapnoesyndrom, welches durch wiederholte nächtliche Atemstillstände charakterisiert ist, birgt ein hohes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen. Wird die Atmung im Schlaf unterbrochen, kommt es zum Abfall der Sauerstoffsättigung im Blut und zu anstrengen Atemversuchen, wodurch eine Stress- und Weckreaktion ausgelöst wird. Der Kreislauf wird stark belastet und der Blutdruck steigt an. Wiederholt stark erhöhter Blutdruck wiederum belastet den Herzmuskel. Durch diese regelmäßigen nächtlichen Überlastungen kann sich eine Herzschwäche (Herzinsuffizienz) einstellen und es können Herzrhythmusstörungen auftreten.

Nach einer Schlafapnoe, auch leichtere Formen, ist vor allem zu suchen bei Vorliegen folgender Störungen:

- Durchblutungs- /Schlaganfallstörungen an der Schlagadern (Hals, Herz, Beine…)
- Herzinfarkt, Schlaganfall
- Schaufensterkrankheit
- Herzrhythmusstörungen jeglicher Art
- Aortenenuerysma (Aussackung der Hauptschlagader im Brustkorb o. Bauch)
- Erhöhter Blutdruck (arterielle Hypertonie)
- Zuckerkrankheit und gestörte Zuckerstoffwechsel

Durch eine Behandlung der Schlafapnoe kommt es zu einem Rückgang der Störungen oder Erkrankung bzw. zu einer Verhinderung des Fortschreitens. Sind andere Faktoren bei der Entstehung der Erkrankungen mitbeteiligt, lassen sich die Störungen durch eine Behandlung der Schlafapnoe deutlich besser behandeln und kontrollieren.  

Zur Diagnostik von kardiologischen Beschwerden stehen Ihnen in unserer Praxis unter anderem folgende Methoden und Geräte zur Verfügung:

Ruhe-EKG

Mit Hilfe von Elektroden werden die herzeigenen Stromimpulse aufgezeichnet, die bei jeder Herzaktion entstehen.

Belastungs-EKG

Registrierung des EKGs und des Blutdrucks unter stufenweise ansteigender Belastung auf dem Sitz- oder Halbliegend-Ergometer. Dies dient der Diagnostik belastungsabhängiger Funktionsstörungen.

Langzeit-EKG

Registrierung des EKGs mit digitalem Mini-Rekorder über 24 Stunden, bei Bedarf mit Herzschrittmacherkennung, zur Analyse und Erkennung von Herzrhythmusstörungen.

Blutdruckmessung und SphygmoCor (herznaher Blutdruck)

Die Messung des Blutdrucks erfolgt üblicherweise mit einer Manschette und einem Stethoskop an der Oberarmarterie oder am Handgelenk.
Jedoch können diese gemessenen Werte zum Teil deutlich vom zentralen Aortendruck abweichen. Genauere Messungen bekommt man durch das neue SphygmoCor System. Es ermöglicht eine einfache und nicht invasive Pulswellenanalyse des herznahen Aortendrucks. Mit einem stiftähnlichen Sensor lässt sich mittels eines Rechenprogramms die herznahe Pulswelle berechnen und darstellen.  Damit sind schon frühe Formen des Blutdruckes erkennbar und frühe Gefäßveränderungen feststellbar.

Herzultraschall (Echokardiographie)

Die Untersuchung, die an modernen, leistungsstarken Geräten erfolgt, ermöglicht die Beurteilung von Herzgröße, Größe und Wandstärke der Kammern, Funktion der Herzklappen sowie Bau und Funktion der großen Arterien. Die Strömungsrichtung des Blutes kann mit der Doppler-Echokardiografie dargestellt werden.

Stressechokardiographie

Mittels Ultraschall wird die Herzfunktion unter stufenweise ansteigender Belastung beurteilt. Dies geschieht im Rahmen eines Belastungs-EKGs auf einem Halbliegend-Ergometer, das bei Bedarf zur besseren Darstellbarkeit des Herzens gradweise in eine Linksseitenlage gekippt werden kann.

Ultraschall der Gefäße

Die Schlagadern am Hals liegen nah an der Oberfläche. Damit kann, neben die Blutflussdarstellung und Verstopfungen der Gefäße, die Struktur der Gefäßwand sehr gut dargestellt werden. Veränderungen an den Wänden, die als Folge der Cholesterin- und Fetteinlagerungen entstehen,fortgeschrittenem können schon früh erkannt werden oder wie auch im fortgeschrittenem Stadium Verkalkungen. Damit kann zusätzlich das Ausmaß der Atherosklerose beurteilt werden. Die Methode dient damit auch der Risikobeurteilung und Abschätzung der Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall.  

Computertomographie des Herzens:

Mit der Computertomographie kann das Herz in hoher Auflösung dreidimensional dargestellt werden. Auch die kleinen Herzkranzarterien können sehr genau beurteilt werden. Es lassen sich frühe Veränderungen und Ablagerungen nachweisen. Wenn Verkalkungen bereits vorliegen ist der Prozess der Gefäßverkalkungen an den Herzgefäßen fortgeschrittener und Durchblutungsstörungen sind bereits möglich.  Durch die hohe Empfindlichkeit dient die Methode dem sehr frühen Nachweis der Herzgefäßverkalkungen (koronare Herzkrankheit) und der Risikoabschätzung.

Magnetresonanztomographie des Herzens (Herz-MRT)

Mit dem MRT kann das Herz ohne Röntgenstrahlen dargestellt werden. Zusätzlich können die Struktur und die Gewebeeigenschaften des Herzens beurteilt werden. Damit können unter anderem detaillierte Informationen zum Vorliegen eine Entzündung, Narbengewebe oder Durchblutungsstörungen nachgewiesen werden. Vorteil der ÖMRT ist, dass es nicht auf Röntgenstrahlen basiert. Es handelt sich um  harmlose Magnetfelder und Radiofrequenzwellen.